Disruption durch KI: Welche Unternehmen ihr Geschäftsmodell ändern müssen

28.08.2023

Selten hat eine Zeit so rasante technologische Entwicklungen mit sich gebracht, wie dies aktuell der Fall ist. In vielen Bereichen zählt KI zum Topthema, dabei wird viel von dieser neuen Technologie erwartet. Während traditionelle Unternehmen nach Wegen suchen, sich in dieser neuen Ära zurechtzufinden, sind es oft die Start-ups, die die Richtung vorgeben. Sie nutzen die KI, um traditionelle Geschäftsmodelle zu hinterfragen und neu zu definieren, und setzen damit neue Standards im Markt.

Zweifelsohne lassen sich die Auswirkungen dieses Wandels bereits jetzt in vielen Branchen erkennen. Hilft KI doch dabei, Automatisierung in besonderer Weise voranzutreiben und in zunehmender Tiefe personalisierte Dienste und Produkte verfügbar zu machen.

Große Konzerne sind bemüht, ihre bereits bestehenden Strukturen und Geschäftsmodelle zu modernisieren, während junge Start-ups KI von Anfang an in den Mittelpunkt ihrer Geschäftsmodelle stellen können. Der Unterschied in der Herangehensweise hat tiefgreifende Auswirkungen auf den Markt, wobei insbesondere die Schnelligkeit und Agilität von Start-ups ihnen oft einen Vorsprung verschaffen.

In einer aktuellen Umfrage hat der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) herausgefunden, dass zwar etwa 80% der befragten Unternehmen KI bereits nutzen und sich davon eine Verbesserung ihrer Arbeitsprozesse erhoffen. Allerdings planen nur 13% der Befragten, das eigene Geschäftsmodell an die neuen Marktbedingungen anzupassen. Das mag auf den ersten Blick wenig erscheinen.

Effizienzsteigerung und Prozessoptimierung durch KI

Auch in der Vergangenheit ist es immer so gewesen, dass Automatisierung zu einer effizienteren Arbeitsweise beitragen soll. Das Besondere an den verschiedenen Methoden und Verfahren der Künstlichen Intelligenz ist die Fähigkeit, zu lernen und sich anzupassen. Dies ermöglicht Unternehmen, Prozesse nicht nur zu automatisieren, sondern stetig zu verbessern. Egal ob in der Produktion, im Marketing oder im Vertrieb – KI-Anwendungen bieten die Möglichkeit, Abläufe zu optimieren und Vorhersagen zu treffen. Ein weiterer Vorteil ist die Fähigkeit der KI, riesige Datenmengen zu analysieren und Muster zu erkennen, die für den menschlichen Verstand zu komplex wären. Dies öffnet Türen für innovative Geschäftsstrategien und -lösungen.

Die Zeiten, in denen alle Kunden dieselben generischen Angebote und Dienstleistungen erhalten müssen, sind dank KI künftig vorbei. Mit Künstlicher Intelligenz können Unternehmen deutlich besser auf individuelle Kundenbedürfnisse eingehen und somit im Idealfall das Kundenerlebnis verbessern. Durch die Analyse von Kundendaten können Unternehmen beispielsweise Vorlieben, Bedürfnisse und Verhaltensmuster ihrer Kunden erkennen und entsprechend reagieren. Dies führt zu einer stärkeren Kundenbindung und erhöht die Chance auf Weiterempfehlungen. Darüber hinaus ermöglicht die KI eine Prognose zukünftiger Kundenbedürfnisse, wodurch Unternehmen ihre Angebote und Dienstleistungen proaktiv anpassen können.

Start-ups an der Front der KI-Revolution

Flexibilität und Innovationsfreude von Start-ups geben ihnen oft den entscheidenden Vorteil in der Umsetzung neuer Technologien. Ohne den Ballast veralteter Systeme können sie neue Technologien viel schneller adaptieren und geeignet implementieren. Dies ermöglicht es ihnen, Marktlücken kurzfristig zu erkennen und gezielt darauf zu reagieren. Hinzu kommt, dass viele Start-ups von digital-affinen Gründern ins Leben gerufen werden, die die Vorteile der KI von Anfang an erkennen und nutzen gelernt haben. Diese Kombination aus Technologieverständnis und Geschäftssinn führt zu disruptiven Geschäftsmodellen, die oftmals den Markt schneller erobern können, als dies manch traditionellem Wettbewerber recht ist.

Etablierte Unternehmen und der Vorsprung in der KI-Nutzung

Demgegenüber verfügen etablierte Unternehmen über Ressourcen und Strukturen, die ihnen für die Implementierung von KI-Methoden hilfreich sein können. So können umfangreiche Datenbestände, die über Jahre oder sogar Jahrzehnte gesammelt wurden, einen entscheidenden Vorteil darstellen: KI-Systeme basieren auf Daten und müssen stets mit einer Fülle von Informationen trainiert werden, damit präzisere und fundiertere Analysen möglich sind.

Darüber hinaus können die finanziellen Ressourcen und etablierten Marktbeziehungen traditioneller Unternehmen dazu beitragen, kostenintensive KI-Projekte in großem Maßstab umzusetzen. Während Start-ups oft agiler sind, bringen etablierte Unternehmen Stabilität, Erfahrung und eine tiefe Marktkenntnis mit – Faktoren, die in Kombination mit KI zu einer mächtigen Konkurrenzfähigkeit führen können.

Ein Blick in die Zukunft

Die künstliche Intelligenz hat bereits jetzt einen prägenden Einfluss auf das Business und unser aller Leben, doch wir stehen erst am Anfang dieser Revolution. Es ist abzusehen, dass KI-Systeme mit fortschreitender Entwicklung noch leistungsfähiger und vielseitiger werden. Unternehmen, die in der Lage sind, diese Technologie zu adaptieren und effizient einzusetzen, werden sich entscheidende Wettbewerbsvorteile sichern. Gleichzeitig wird es spannend zu beobachten sein, wie sich der Markt durch neue, durch KI ermöglichte Geschäftsmodelle weiterentwickelt. Es bleibt ein dynamisches Feld mit unzähligen Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen.

Für Startups bedeutet dies in jedem Fall, dass ein neu aufzubauendes Geschäftsmodell grundsätzlich unter Berücksichtigung des laufenden Strukturwandels erfolgen muss. Veränderungen bieten Raum für Disruption und im Idealfall adressiert das Startup genau diesen Kontext. Allerdings stehen Kundennutzen und Wertschöpfungsfähigkeit im Vordergrund, denn andernfalls lässt sich kein profitables Geschäft aufbauen. Die eigene Begeisterung alleine reicht nun mal nicht aus.

Wie steht Ihr Unternehmen oder Startup zu diesem Thema? Nutzen Sie bereits Methoden der Künstlichen Intelligenz? Rechnen Sie damit, dass sich KI auf Ihr Geschäftsmodell auswirken wird? Wo sehen Sie besondere Herausforderungen?

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