Digitale Transformation: So ermitteln Sie den ROI

24.11.2022

Nach einer aktuellen Studie von McKinsey erreichen nur etwa 50% der Unternehmen bei Projekten zur digitalen Transformation ihre erwarteten Ergebnisse. Das ist fatal, weil sich viele Märkte gleichzeitig komplett auf neue, digitale Produkte verlagern.

Um in Zukunft nicht wesentliche Marktanteile zu verlieren, muss es also gelingen, den Beitrag zur Wertschöpfung von Digitalprojekten zu messen und kontinuierlich voranzubringen. Letztendlich geht es darum, digitale Projekte zielgerichtet zu lenken und Investitionen in wirklich lohnende und zukunftsgerichtete Szenarien durchzuführen. Im Zeitalter klassischer Prozessoptimierung war dies noch leicht machbar. Die Zahl der Interdependenzen hat jedoch enorm zugenommen und oftmals bewirkt die Transformation komplett neuartige Produkte, was den Vergleich erschwert.

Direkte Ermittlung bei abgrenzbaren Prozessen

Im einfachsten Fall beziehen sich die digitalisierten Prozesse auf bereits bestehende Anwendungen oder Bereiche. Oft lassen sich dann Kosten- und Werttreiber unmittelbar übertragen, so dass der Vergleich zwischen altem und neuem Prozess gut funktioniert. Dabei gilt: Je stärker ein Ablauf skaliert, um so leichter ist der Transfer bestehender Mechanismen. Die ermittelten Key Performance Indikatoren (KPIs) lassen sich nutzen, um Investitionen zielgerichtet zu steuern, geeignete Digitalisierungs-Tools auszuwählen oder knappe Ressourcen möglichst effizient einzusetzen. Wer also beispielsweise Vertriebs- oder Serviceprozesse neu umsetzt, hat es nicht schwer, geeignete Kennzahlen aufzustellen.

Indirekte Ermittlung über hybride KPIs

Schwieriger wird es, wenn Digitalprojekte mit vielen technischen und produktseitigen Innovationen verbunden sind. Oft dauert es viele Jahre, bis neuartige Produkte wirklich profitabel sind. Häufig liegt hier ein völlig anderer Lebenszyklus zugrunde, als dies bei herkömmlichen Produkten der Fall ist. Es stellt sich also die Aufgabe, geeignete neue KPIs zu entwickeln, die sowohl eine zielgerichtete Kostenzurechnung ermöglichen, zugleich aber den „Business Value“, also die konkrete Wertschöpfung ausdrücken.

In der Praxis behilft man sich daher meist mit einer Mischung einfacher quantitativer KPIs die durch qualitative Faktoren ergänzt werden. Um aus diesen Größen wenige Kennzahlen zu schaffen, können diese etwa über monetäre Bewertungen aggregiert werden oder sie werden bewusst in eine differenzierte Netzwerkstruktur überführt, mit deren Hilfe auch die Veränderung dieser einzelnen Faktoren visualisiert werden kann. Ob die Aggregation und der einhergehende Informationsverlust hilfreich sind, hängt vor allem von der konkreten Aufgabenstellung ab.

Zíelgerichtete Anwendung der KPIs

In der Praxis setzen viele Unternehmen Digitalprojekte im Blindflug um, obwohl passende KPIs zum Standard-Repertoire gehören sollten. Wer seine Ziele definiert, sollte gleichermaßen überlegen, wie die Zielerreichung gemessen werden soll. Da es nicht ungewöhnlich ist, dass sich Ziele mit der Zeit verschieben, muss mit jeder Veränderung auch eine Überprüfung und Anpassung der zugehörigen Ziele vorgenommen werden. Oft muss bei neuartigen Abläufen erst einmal gelernt werden, wie überhaupt ein Steuerungszyklus mit den Schritten Planen – Umsetzen – Messen – Anpassen aussehen kann. Nur wenn die konsequente Ausrichtung auf die Unternehmensziele gelingt, erfolgen digitale Projekte in einem sinnvollen Gesamtkontext.

KPIs finden leicht gemacht

Die Ermittlung geeigneter KPIs war in traditionellen Unternehmensabläufen noch einfach, da diese unmittelbar aus den betrieblichen Prozessen entnommen werden konnten. Häufig waren dies Kennzahlen aus Buchhaltung, Produktion, Vertrieb oder anderen Bereichen. Je virtueller Geschäftsmodelle werden, um so aufwändiger ist es, geeignete Ziel- und Messgrößen zu finden. Meist ergeben sich diese nicht automatisch, sondern werden in speziell dafür zusammengestellten Teams entwickelt.

Kombiniert man diese Vorgehensweise mit einem Instrumentarium für das gemeinsame systematische Aufstellen von strategischen Gesamtzielen und daraus dann die zugehörigen Schlüsselergebnisse ableitet, landet man bei der OKR-Methode, welches heutzutage von vielen Großunternehmen im innovationsintensiven IT-Bereich eingesetzt wird. Dabei ist zu beachten, dass die Nutzung von klassischen KPIs durchaus mit OKR kombiniert werden kann. Beide Methoden können sich durchaus sinnvoll ergänzen.

Für uns ist interessant, wie die Zielbildung und Steuerung Ihrer Digitalprojekte vorgenommen wird. Gerne unterstützen wir Sie bei den zugehörigen Schritten wie Konzeption und Moderation von Workshops, Analyse der Struktur, Entwicklung einer agilen Arbeitskultur und vor allem Ihrem Weg zu einem digitalen Unternehmen. Sprechen Sie uns gerne an!