KI-Investitionen und ROI: So lohnt sich Künstliche Intelligenz

13.12.2023

Unternehmen aller Größen und Branchen stehen vor der entscheidenden Frage, ob und in welchem Umfang sie in KI-Technologien investieren sollen. Hierbei spielt der Return on Investment (ROI) eine entscheidende Rolle: Investitionen müssen sich wirklich rechnen. Das ist angesichts der großen Unsicherheit über Anwendungen und Nutzbarkeit nicht gerade einfach. Neben der Bedeutung des ROI als Maßstab für die direkte finanzielle Rendite, sondern spiegelt dieser auch wider, inwieweit KI-Technologien zur strategischen Weiterentwicklung und Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens beitragen können.

Angesichts der rasanten Entwicklungen im Bereich der KI ist es für Unternehmen unerlässlich, sowohl die kurz- als auch langfristigen Auswirkungen ihrer Investitionen sorgfältig zu bewerten. Dabei müssen sie nicht nur die unmittelbaren Kosten und den Nutzen berücksichtigen, sondern auch die längerfristigen Auswirkungen auf ihre Geschäftsprozesse, Mitarbeiterkompetenzen und die eigene Marktposition. In Zeiten, wo die breite Durchsetzung des Einsatzes von KI beispielsweise bei der Nutzung von Office-Programmen erst im Entstehen ist, gestalten sich diese Entscheidungen besonders schwierig.

Unterschiede zwischen unterschiedlichen Branchen

Bedeutung und Nutzen von KI variieren stark zwischen verschiedenen Branchen. Häufig sind jedoch die Effekte relativ einfach vorab zu erkennen. So hat KI im Finanzsektor das Potenzial, sowohl die Effizienz als auch die Wirksamkeit zu verbessern. Durch die Automatisierung von Routineaufgaben und die Optimierung von Entscheidungsprozessen mittels datengesteuerter Einsichten können Banken und Finanzdienstleister ihre Dienstleistungen optimieren und für jeden einzelnen Kunden individuell gestalten. Das umfasst unter anderem Risikobewertung, Betrugserkennung und das Kundenbeziehungsmanagement.

Auch im Gesundheitswesen ermöglicht KI signifikante Benefits: Durch die Analyse großer Datenmengen kann KI helfen, Krankheiten früher zu erkennen und Behandlungen zu personalisieren, was nicht nur zu einer verbesserten Patientenversorgung, sondern auch zu erheblichen Kosteneinsparungen führen kann. Ferner unterstützt KI bei der Forschung und Entwicklung neuer Medikamente und Therapien, indem sie komplexe Datenmuster erkennen und interpretieren kann. Hier werden erhebliche Fortschritte durch eine bessere Selektion zu untersuchender Wirkstoffe erwartet.

Neben wissens- und kommunikationsbasierten Tätigkeiten ermöglicht KI auch in klassischen Industriebereichen eine deutliche Verbesserung der Produktionsprozesse. Durch die Implementierung von KI in die Lieferkette und Produktionsabläufe können Unternehmen ihre Effizienz steigern, Ausfallzeiten reduzieren und die Qualität ihrer Produkte verbessern. KI-gestützte Systeme ermöglichen eine präzisere und flexiblere Produktionsplanung, während prädiktive Wartungsmodelle dazu beitragen, ungeplante Stillstände und teure Reparaturen zu vermeiden.

Wenige Bereiche sind einem so intensiven Wandel unterlegen, wie der Einzelhandel es mit der Verbreitung des Internets erfahren musste. Aber auch hier sind Auswirkungen vorauszusehen: Künstliche Intelligenz kann das Kundenerlebnis grundlegend verändern: Personalisierte Empfehlungen, verbessertes Bestandsmanagement und optimierte Logistikprozesse sind nur einige Beispiele dafür, wie KI die Effizienz steigern und die Kundenbindung verbessern kann. Durch die Analyse von Kundenverhalten und Kaufmustern kann KI Einzelhändlern dabei helfen, ihre Angebote zu optimieren und den Umsatz zu steigern. Die großen Händler nutzen dies bereits seit einigen Jahren mit guten Ergebnissen.

ROI-Ermittlung bei KI-Projekten

Auch wenn Return klassisch vor allem als unmittelbarer Geldzufluss gesehen wird, so treten bei KI-Projekten Nutzeffekte in sehr unterschiedlichen Formen auf. Neben den offensichtlichen finanziellen Auswirkungen, wie eine Reduktion von Kosten oder Steigerung der Umsätze, bietet KI vor allem strategische Vorteile, die sich positiv auf die langfristige Positionierung eines Unternehmens auswirken. Unternehmen, die KI erfolgreich implementieren, berichten bereits heute oftmals von einer verbesserten Marktposition, gesteigerter Innovationsfähigkeit und einer stärkeren Kundenbindung.  Diese langfristigen Vorteile sind allerdings meist schwieriger zu quantifizieren als direkte finanzielle Erträge, was die Ermittlung eines des ROI zur komplexen Aufgabe macht.

Auch auf Seite der Kosten geht die Betrachtung deutlich über die reinen Investitionen und Betriebskosten hinaus: Unternehmen müssen auch die potenziellen Risiken und Unsicherheiten einbeziehen, die mit der Implementierung neuer Technologien verbunden sind. Nur so kann eine aussagekräftige Beurteilung vorgenommen werden. Es ist wichtig, dass Unternehmen also einen holistischen Ansatz verfolgen, der sowohl quantitative als auch qualitative Aspekte einschließt und die Auswirkungen von KI auf alle Bereiche des Unternehmens berücksichtigt. Wie in allen technologischen Pionierzeiten dürfte es dabei ohne eine gute Portion Mut nicht funktionieren. Zu groß sind gegenwärtig noch die Unsicherheiten rund um die Anwendungsmöglichkeiten von KI.

So gelingt die Einführung von KI in der Praxis

Unternehmen, die KI-Projekte umsetzen möchten, tun gut daran, sich an den Erfahrungen anderer zu orientieren und daraus zu lernen. Aus dem Alltag anderer Unternehmen haben sich Best-Practice Anforderungen und Tipps ergeben, die beachtet werden sollten:

Bedarfsanalyse: Ein tiefes Verständnis darüber, wo und wie KI den größten Nutzen im Unternehmen bringen kann, ist entscheidend. Dies beinhaltet eine gründliche Analyse der bestehenden Geschäftsprozesse und die Identifizierung von Bereichen, in denen KI die größte Wirkung erzielen kann.

Kleine Schritte: Der Einstieg in KI-Projekte sollte mit überschaubaren, gut definierten Projekten beginnen. Dies ermöglicht es Unternehmen, Erfahrungen zu sammeln, das Risiko zu minimieren und die Erfolgswahrscheinlichkeit zu erhöhen.

Kompetenzaufbau: Eine Investition in die Schulung und Weiterbildung der Mitarbeiter ist unerlässlich, um ein fundiertes Verständnis und eine breite Akzeptanz für KI im Unternehmen zu schaffen. Dies schließt nicht nur technisches Personal ein, sondern auch Mitarbeiter in Management- und Entscheidungspositionen.

Datengrundlage schaffen: Eine robuste und gut strukturierte Datengrundlage ist das Fundament für erfolgreiche KI-Projekte. Unternehmen sollten sicherstellen, dass sie über qualitativ hochwertige, gut organisierte und zugängliche Daten verfügen, um das volle Potenzial von KI auszuschöpfen.

Partnerschaften und Kooperationen: Unternehmen sollten erwägen, Partnerschaften mit KI-Experten, Universitäten oder anderen Organisationen einzugehen, um Zugang zu Fachwissen und Ressourcen zu erhalten, die intern möglicherweise nicht verfügbar sind. Solche Kooperationen können nicht nur beim Zugang zu fortschrittlichen Technologien und Talenten helfen, sondern bieten auch Einblicke in branchenübergreifende Best Practices und innovative Ansätze im Umgang mit KI.

Risikomanagement: Ein gründliches Risikomanagement ist entscheidend, um die Herausforderungen und potenziellen Fallstricke bei KI-Projekten zu bewältigen. Unternehmen sollten realistische Erwartungen setzen und sowohl die technischen als auch die geschäftlichen Risiken sorgfältig abwägen. Dazu gehört die Bewertung von Datenschutzfragen, ethischen Überlegungen und der Auswirkungen auf die Belegschaft.

Messung und Evaluation: Es macht sehr viel Sinn, Leistungskennzahlen (KPIs) zu definieren und regelmäßig zu überprüfen, um den Erfolg von KI-Initiativen zu messen. Dies schließt nicht nur finanzielle Kennzahlen ein, sondern auch Indikatoren für Kundenengagement, Prozesseffizienz und Mitarbeiterzufriedenheit. Eine kontinuierliche Evaluation ermöglicht es Unternehmen, KI-Projekte entsprechend anzupassen und zu optimieren.

Innovation fördern: Unternehmen sollten eine Kultur der Innovation fördern, die das Experimentieren mit neuen Technologien und Ansätzen ermutigt. Dies kann durch interne Innovationsprogramme, Hackathons oder Ideenwettbewerbe geschehen. Eine solche Kultur hilft nicht nur bei der Entwicklung neuer KI-Anwendungen, sondern fördert auch die Akzeptanz und Integration von KI im gesamten Unternehmen.

Nachhaltige Integration: Schließlich ist die nachhaltige Integration von KI in die Unternehmensstrategie und -kultur entscheidend für den langfristigen Erfolg. KI sollte nicht als isoliertes Projekt betrachtet werden, sondern als integraler Bestandteil der Unternehmensentwicklung. Dies erfordert ein Umdenken in vielen Bereichen des Unternehmens und eine enge Abstimmung zwischen den Abteilungen, um sicherzustellen, dass KI effektiv genutzt wird, um die Unternehmensziele zu unterstützen.

Auch wenn Künstliche Intelligenz im Unternehmen enormes Potenzial bietet, erfordert diese jedoch sorgfältige Planung und fundierte strategische Überlegungen. Neben der logischen und technischen Umsetzung erstreckt sich dies auch auf die Bewertung der Vorteilhaftigkeit und den ROI. Eigentlich lassen sich in den meisten Branchen positive Nutzeffekte erzielen. Allerdings: KI entwickelt sich gegenwärtig in rasantem Tempo weiter, so dass es auch Experten schwerfällt, den Überblick zu bewahren. Eine gründliche Analyse, sorgfältige Implementierung und kontinuierliche Bewertung sind umso mehr Schlüsselelemente für den Erfolg von KI-Investitionen.

Mit einer gutem Projektorganisation und vor allem einer fundierten strategischen Herangehensweise können Unternehmen die Vorteile der KI voll ausschöpfen und sich so einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil sichern.

 

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