Der enorme Fachkräftemangel verbunden mit immer neuen Anforderungen bewirken, dass eigentlich jedes Unternehmen akut darüber nachdenken muss, wie die Wertschöpfung durch Digitalisierung oder Automatisierung produktiver wird.
Ohne einen beherzten Schritt in die Digitialisierung dürfte so manches Geschäftsmodell in den kommenden Jahren der Vergangenheit angehören. Strukturelle Veränderungen brauchen ihren Zeit, weshalb bereits jetzt damit begonnen werden sollte. Wir haben einige Tipps aus unserer Praxis zusammengestellt, die bei Ihrem Projekt beachtet werden sollten. Gerne helfen wir Ihnen bei der Umsetzung Ihrer Anforderungen – sprechen Sie uns gerne an!
1. Ohne Veränderung der Organisation geht’s nicht!
Wer davon ausgeht, „mal ein wenig“ digitalisieren zu können, während eigentlich alles sonst beim alten bleibt, dürfte überrascht werden: Aus verschiedenen Gründen dürfte das nicht funktionieren Wer in einem transparenten globalen Markt bestehen möchte, muss schneller und konsequenter sein als andere. Nur so ist ein rasches Reagieren auf Marktentwicklungen möglich und nur so kann eine erfolgreiche Fokussierung auf den Kunden erfolgen. Eine über Jahrzehnte gewachsene Unternehmenskultur steht dem in der Regel entgegen. Wichtig ist, dass in Ihr Unternehmen die Kreativität und Offenheit eines Startups einzieht aber nach Möglichkeit die gewohnte Ernsthaftigkeit bestehen bleibt.
2. Tragfähige Vision und klare Ziele entwickeln
Wer schon einmal in den Bergen wandern war, weiss, dass ein konkretes Ziel unverichtbar ist. Entwicklen Sie eine klare Vorstellung, wo Ihr Unternehmen in fünf Jahren stehen soll. Wenn Sie mutig sind, können Sie diesen Zeitraum auch auf zehn Jahre ausdehnen. Bedenken Sie, wie sehr sich Ihr Umfeld in diesem Zeitraum in Richtung Digitalisierung entwickeln wird. Daraus entwickeln Sie dann eine klare Strategie und leiten eindeutige, sehr konkrete Ziele ab. Dabei ist es unproblematisch, diese Vision im Zeitablauf aktuellen Entwicklungen anzupassen. Ein unbeherztes Hin- und Her kostet Kraft, Ressourcen und Geld und vor allem demotiviert es die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ihres Unternehmens.
So gestalten Sie die Basis für eine erfolgreiche
Transformation zum datengesteuerten Unternehmen!
3. Funktionierende Strukturen etablieren
Projekte zur Digitalisierung oder für eine digitale Transformation werden oft als rein technische Projekte missverstanden. Technik ist zwar die unverzichtbare Basis, aber eben auch nicht mehr. Der größere Aufwand besteht darin, Organisation und Abläufe anzupassen und zugleich die gesamte Wertschöpfung zu verändern. Erfolgreiche digitale Unternehmen beschäftigen sich mit dem Kundeninteresse und der Lösung von Problemen. Meist erreicht man das am besten, wenn man autarke Projetteams bildet, die eigenständig für einen Service oder ein Produkt verantwortlich sind. Die gewohnte Vorgehensweise mit hierarchischen Strukturen beschäftigt sich viel zu sehr mit sich selbst. Erfahrungsgemäß ist das eine häufige Ursache, wenn es darum geht, Ihr Projekt dauerhaft auszubremsen.
4. Abkehr von der Top-Down Vorgehensweise
Im Ergebnis bedeutet das auch, dass dem Projektteam deutlich größere Freiheiten eingeräumt werden müssen, als dies früher üblich war. Je eigenständiger ein Team auch über eigene Visionen, Ziele, Zuständigkeiten aber auch Ressourcen und Budget entscheiden kann, um so besser fokussieren sich die Teammitglieder auf die bestmögliche Bedienung der internen oder externen Kunden und damit auf den eigenen Beitrag zur Wertschöpfung. Hier hat insbesondere der Mittelstand noch einen enormen Nachholbedarf, da traditionell die Unternehmensleitung eine zentrale Rolle spielt. Vorteile dieser Abkehr vom Top-Down-Prinzip sind unter anderem eine deutlich höhere Motivation sowie die Vermeidung des Abladens von Verantwortung an die nächsthöhere Hierarchieebene.
5. Agile Kultur unterstützen
Speed is king! Eigentlich war es das schon immer, nur dass sich die allgemeine Geschwindigkeit in Zeiten der Globalisierung und Digitalisierung so sehr erhöht hat, dass die meisten gewachsenen Unternehmenskulturen allenfalls hinterherhecheln können. Gleichzeitig hat sich die Komplexität so sehr erhöht, dass meist gar nicht gesagt werden kann, wie nun genau ein Ziel erreicht werden soll. Zu groß ist die Zahl der Wechselwirkungen, dass alles überschaut werden könnte. Und wenn sich dann zuätzlich alles im Zeitablauf weiter verändert, ist eine „normale“ Planung kaum mehr möglich.
Mit dem Zauberwort „agile Methoden“ sind im Projektmanagement viele Ideen aufgekommen, wie diesem Problem begegnet werden kann. In den meisten technischen Bereichen hat man sich Verfahren wie Kanban oder Scrum gesucht, die aber auch nur jeweils für bestimmte Aufgabenstellungen perfekt geeignet sind. Sie sollten also keinesfalls als Garant für Ihre Problemlösungen gesehen werden. Mehr als ein Werkzeig können sie nicht sein.
Was jedoch jedem Projektteam heutzutage beigebracht werden muss, ist die Tatsache, dass eben nicht am Anfang alles genau definiert, geplant und dann sukzessive abgearbeitet werden kann. Jeder im Team muss dazu beitragen, dass laufende Änderungen möglich bleiben, ohne dass das Projekt insgesamt gefährdet ist. Mit dem unschönen Nebeneffekt einer nur unpräzisen Planbarkeit von Aufwand und Dauer, was eine gute Projektleitung jedoch im Rahmen der Projektplanung mit berücksichtigt.
6. Maximale Transparenz fördern
Ohne Top-Down ist es umso wichtiger, dass eine intensive Kommunikation des Projektteams zur Unternehmensleitung wie auch zu den übrigen Gruppen im Unternehmen besteht. Hinzu kommt die Anforderung, dass auch Entscheidungen für Außenstehende nachvollziehbar werden müssen. Neben den Daten, die ja in großer Zahl inzwischen an vielen Stellen vorhanden sind, ist vor allem das Wissen in den Köpfen der einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besonders wertvoll. Nützlich ist es nur dann, wenn es auch anderen Mitarbeitern bekannt ist.
Es geht also neben der Aufbereitung und Präsentation vorhandener Daten um die Strukturierung bislang nicht umfassend gespeicherten Wissens. Wenn Offenheit belohnt wird, werden kommunikationsstarke Menschen zum Vorbild und leben Transparenz vor. Häufig muss die Unternehmensleitung erst einmal darüber nachdenken, wieviel Transparenz auch ihrer eigenen Arbeit gut täte, obwohl es bislang immer anders war.
Im Ergebnis bilden sich in vielen Unternehmen völlig neue „offene“ Unternehmenskulturen heraus, die dann wieder attraktiv für potenzielle Mitarbeitinnen und Mitarbeiter sind. Wichtige Voraussetzung für eine offene Kommunikiation ist eine gute Vernetzung der Teams untereinander und mit ihren Kunden.
7. Daten nicht nur sammeln sondern nutzen
In den meisten Unternehmen werden seit einigen Jahren unzählige Daten gespeichert, da viele Systeme diese nebenbei liefern und man sie ja „mal brauchen“ könnte. Schaut man sich am Markt erfolgreiche digitale Unternehmen an, so weisen diese in der Regel einen hohen Grad an Nutzung dieser Daten auf. Viele haben eigene datenbasierte Produkte oder Data Meshs entwickelt, die inzwischen eine bedeutsame Rolle im Unternehmen spielen. Diese Unternehmen verfügen entsprechend über eine umfassende Datenstrategie: Der Begriff einer „Data driven company“ wird in diesem Zusammenhang gerne verwendet.
Wer maximalen Nutzen aus den vorhandenen und täglich neu hinzukommenden Daten ziehen möchte, sollte zunächst seine Teams mit der Fähigkeit ausstatten, Daten zu analysieren und zu verknüpfen. Da die wenigsten über ihren eigenen Tellerrand hinausschauen, ist eine Möglichkeit, einen unternehmensinternen Marktplat für Daten zu schaffen, auf dem pozentiell nützliche Daten angeboten und nachgefragt werden können. Im Idealfall kann daraus nach und nach ein Ökosystem für den internen Datenaustausch zwischen den Abteilungen entstehen, was allen Unternehmensbereichen zugute kommt.
Stehen auch Sie vor der Herausforderung notwendiger Digitalisierungsprojekte in Ihrem Unternehmen? Benötigen Sie Unterstützung? Wir erstellen Ihnen gerne einen unverbindlichen Vorschlag, wie diese aussehen könnte.